Behinderung beim Kind

Die Geburt eines behinderten Kindes in der Familie ist eine äußerst schwierige Erfahrung, die das Leben aller Mitglieder verändert und oft auf den Kopf stellt. Die Eltern, welche die Geburt des Kindes herbeisehnen, erwarten keine Krankheit. Sobald die Behinderung festgestellt wird, wissen sie oft nicht, wie sie sich verhalten sollen.

In einer ähnlichen Situation befinden sich auch Eltern, deren gesundes Kind eine Krankheit bzw. einen Unfall erlebt hat und dies zu einer Behinderung führt. Dabei ist zu erkennen, dass die Erkrankung des Kindes häufig auch die finanzielle Situation der Familie verändert – vor allem wenn ein Elternteil seine Arbeit aufgibt, um vollständig für das Kind da zu sein.

Phasen, die Eltern eines behindertes Kindes durchleben:

1. Schockphase

Die Information, dass das Kind nicht gesund ist, ist für die Eltern tragisch – die anfängliche Erschütterung verwandelt sich immer mehr in Verdrängung. Die Eltern denken oft, dass es unmöglich sein kann, dass ihr Kind krank ist. Unverständnis, Angst, Depression, Hoffnungslosigkeit aber auch Aggressionen, sind Gefühle, welche die Eltern in dieser Zeit begleiten.

2. Depression

Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit machen sich breit. Oft ertragen die Eltern die Situation nicht und stürzen sich in eine Phase der Depression. Gewisse Momente der Ruhe finden sie oft in der systematischen Arbeit mit dem Kind, das viel Pflege und Zuwendung benötigt.

3. Scheinbare Anpassung

Die Eltern suchen oft verzweifelt nach einem Ausweg. Sie haben verschiedene Ideen, die jedoch alle auf dem Prinzip der Abwehrmechanismen basieren. Betroffene Eltern suchen nach den Verantwortlichen für die Behinderung ihres Kindes, um sich an der Situation selbst weniger schuldig zu fühlen. Oft wird die Tatsache, dass das Kind behindert ist, grundsätzlich abgelehnt. Der nächste Schritt ist dann oft die verzweifelte Suche nach Lösungen, z.B. bei Hypnotiseuren, Heilern oder Kräuterkundigen. Nach dem Ausschöpfen aller Möglichkeiten geben die Eltern in der Regel  meistens auf.

4. Phase der Konstruktivität

Dies ist die positive Phase, in der die Eltern mit dem Kind zu arbeiten beginnen, um dessen Lebensqualität zu verbessern. In diesem Stadium gelingt es den Eltern, Freude am Zusammensein mit ihrem behinderten Kind zu empfinden und die bedingungslose Liebe des Kindes zu spüren. Diese Phase ist von der Suche nach Lösungen gekennzeichnet, welche das Kind glücklich machen könnten.

Die Übergänge zwischen den Stufen sind nicht klar definiert, da ihre Grenzen fließend sind. Die Eltern müssen für ihr behindertes Kind viele Opfer bringen und ihre eigenen Bedürfnisse oder den gewohnten Lebensstil oft aufgeben. Viel hängt jedoch von dem Behinderungsgrad des Kindes und von der Tatsache ab, ob ein Kind ständige Pflege benötigt. Die im Zusammenhang mit der Behinderung auftretenden Krankheiten sind nicht zu unterschätzen.

WICHTIG – Es ist von großer Bedeutung, sich als Eltern nicht allein auf die Behinderung und die damit verbundenen Einschränkungen des Kindes zu konzentrieren, sondern darauf zu achten, welche Potenziale es besitzt. Selbst Kinder mit gravierenden Behinderungen machen Fortschritte, wenn man regelmäßig mit ihnen arbeitet. Gerade kleine Schritte können  beide Parteien glücklich machen und sie motivieren mit der Arbeit fortzufahren. Kleinste Fortschritte können helfen, die harte, anstrengende Arbeit und die teuren Rehabilitationen zu kompensieren.

Ein behindertes Kind kann trotz vielen täglichen Herausforderungen eine Quelle großer Freude und Zufriedenheit für die Familie sein – die Eltern müssen es nur zulassen. Durch die Behinderung des Kindes lernen sie Demut, Geduld, Sensibilität, Einfühlungsvermögen, Engagement und erhalten im Gegenzug die grenzenlose Liebe ihres Kindes kennen.

Wenn Sie ein behindertes Kind haben, denken Sie daran:

  • Sie haben ein Recht auf die Gefühle, die Sie empfinden – versuchen Sie diese bewusst zu erleben und konstruktiv zu nutzen.
  • Vergessen Sie nie, dass Ihr Kind unabhängig von der Art und dem Grad der Behinderung, ein kleiner Mensch ist – betrachten Sie es wie ein Kind und nicht wie ein krankes Kind.
  • Sie brauchen auch Zeit für sich selbst! Bitten Sie jemanden, Ihnen bei der Betreuung zu helfen und tun Sie hin und wieder etwas nur für sich selbst.
  • Vergessen Sie nicht, dass es spezielle Organisationen gibt, die Ihnen helfen können, wenn Sie juristische, psychologische oder eine andere Form der Unterstützung benötigen.  Eine Bitte um Hilfe ist kein Zeichen der Schwäche sondern der Stärke.
  • Sie sind stärker als Ihr Kind, also setzen Sie Ihre Kraft nicht gegen, sondern für Ihr Kind ein! Wenn Sie starke Emotionen erleben, tragen Sie diese nicht auf dem Rücken des Kindes aus.
  • Wenn Sie andere, gesunde Kinder haben, vergessen Sie nicht, dass die Situation auch für sie sehr schwierig ist. Die gesunden Kinder brauchen ebenfalls Aufmerksamkeit, Liebe und Wärme.
  • Versuchen Sie jeden Tag einige Zeit nur für die anderen Familienmitglieder zu reservieren.
  • Sie sind nicht allein – es gibt viele Verbände von Eltern mit behinderten Kindern und einige Web-Foren, in welchen sich Menschen in ähnlichen Situationen und mit den gleichen Erfahrungen austauschen. Vielleicht hilft Ihnen der Kontakt zu anderen Menschen, oder Ihre Erfahrungen helfen anderen Menschen.
  • Ihr Kind liebt Sie bedingungslos und um glücklich zu sein braucht es Ihre Akzeptanz, Präsenz, Wärme und ein Gefühl der Geborgenheit, denn Sie sind seine Stärke.

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