Praktische Tipps bei Inkontinenz
Gehen Sie beim Thema Blasenschwäche in kleinen Schritten vor. Aktivitäten, die auf den ersten Blick nichts mit dem Problem zu tun haben, können sehr wohl helfen, die Inkontinenz wieder in den Griff zu bekommen. Besonders wichtige Aspekte sind, eine positive Einstellung und der Wille das eigene Leben zu verändern.
Folgende Punkte können ein guter Anfang sein:
Trinken ist wichtig, deshalb trinken Sie ausreichend. Damit der menschliche Körper richtig funktionieren kann, benötigt er eine entsprechende Menge an Flüssigkeit. Vergessen Sie diesen Aspekt nicht, auch wenn Sie Probleme mit dem Halten des Urins haben.
Denken Sie daran:
- Ein Erwachsener sollte täglich ca. 1,5–2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei hohen Temperaturen (z.B. im Sommer) ist diese Menge entsprechend zu erhöhen.
- Die Flüssigkeitszufuhr des Körpers unterstützt die Funktion der Nieren.
- Trinken Sie nach Bedarf.
- Als durstlöschende Getränke eignen sich solche, die keine unnötigen Kalorien enthalten (stilles Mineralwasser, Quellwasser, Kräuter- und Früchtetee, Malzkaffee und fettarme Milch).
Achtung: Es gibt Kräuterteesorten (Brennnesseltee) aber auch einige Früchte (Wassermelone und Kirschen), die harntreibend wirken.
Der erste Gedanke, der Menschen in den Sinn kommt, die Ihre Harnmenge reduzieren möchten ist, weniger zu trinken. Leider ist dies eine ungünstige Lösung für den Körper, denn es kann einen negativen Einfluss auf die Harninkontinenz haben. Eine Flüssigkeitsaufnahme in kleinen Mengen reduziert zwar die Urinausscheidung (Diurese), doch es führt gleichzeitig zu einer Verminderung der Funktionsfähigkeit der Harnblase. Dies bedeutet, dass der Blasendrang selbst bei geringer Blasenfüllung viel schneller spürbar wird. Zudem kann die Einnahme von kleinen Flüssigkeitsmengen zur Entwässerung des Körpers führen, was besonders für Kinder und ältere Menschen gefährlich ist.
Erste Symptome der Entwässerung sind:
- Starkes Durstgefühl
- Mundtrockenheit
- Gewichtsverlust
- Müdigkeit
Eine ausgeprägte Form der Entwässerung führt zu den Symptomen, Kraftverlust und psychomotorische Störungen. Eine steigende und dauerhafte Entwässerung des Körpers ist gesundheitsschädigend!
Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und einen geregelten Verdauungprozess.
Eine richtige Ernährung, liefert dem Körper unentbehrliche Nährstoffe, garantiert ein gutes Wohlbefinden und hilft Verdauungsprobleme zu vermeiden. Häufige Verstopfungen, die durch falsche Ernährung hervorgerufen werden, können den Endabschnitt des Verdauungstrakts übermässig ausdehnen. Die zurückgehaltene Stuhlmasse drückt auf die Harnblase und vermindert somit ihr Volumen. Ferner kann der Druck auf die Harnröhre zu einer übermässigen Blasenfüllung führen, wobei es schliessliche zu einem unkontrollierten Harnlasen kommen kann.
Was können Sie tun?
Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung leicht zu öffnen ist. Ein komplizierter Hosen- bzw. Rockverschluss kann die Ursache dafür sein, dass Sie die Toilette nicht rechtzeitig erreichen werden. Der Weg zur Toilette sollte unkompliziert und nicht zu lang sein. Falls Sie die Toilette oft nicht rechtzeitig erreichen, bietet ein Sanitärstuhl beim Bett eine gute Lösung.
Prophylaxe – Vorbeugen ist besser als heilen
Bei der Prophylaxe hat das Umsetzen der Hygienegrundlagen und die Verwendung von speziellen Pflegeprodukten eine wichtige Bedeutung. Sie vermindern das Risiko von Entzündungen der Harnwege und der Haut und beugen wund gelegenen Stellen vor. Bettlägerige Personen haben oft eine verminderte Infektionsimmunität. Die Haut ist zudem einem ständigen Kontakt mit reizenden Harnrückständen ausgesetzt, weshalb die Hygiene in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist.
Denken Sie daran:
- Wechseln Sie den Inkontinenzschutz nach Bedarf. Achten Sie darauf, dass die Vorlagen oder Inkontinenzhosen nicht zu lange getragen werden. Ein vollgesaugtes Inkontinenzprodukt gewährleistet nicht den notwendigen Schutz und begünstigt die Entstehung von Hautentzündungen.
- Nach jedem Wechsel sollte eine schonende Reinigung und Pflege des Intimbereichs erfolgen. Am besten benutzen Sie einen speziellen Reinigungsschaum oder andere Reinigungspräparate, die sich zur wasserlosen Anwendung gut eignen.
- Verabreichen Sie der gereinigten Haut eine spezielle schützende Creme, welche sie vor reizenden Substanzen schützen wird.
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